Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“

„Covid hat mich erwischt“Nico Prien im Interview

von Lars Niggemeyer
Du bist so schon sehr gut beschäftigt gewesen, als Profi-Surfer und Windsurf-Youtuber, wie verträgt sich das mit deiner Arbeit beim Management von Starboard? Das ist ja doch eine recht umfangreiche Tätigkeit, die dir jetzt auch noch „vor die Füße gefallen“ ist, wenn man das so sagen darf.
Erstmal muss man natürlich sagen, dass mein Chef, der Svein Rasmussen, das natürlich wusste. Das ich YouTube nebenbei mache. Es wäre natürlich auch für Starboard unsinnig, mir das nicht mehr zu ermöglichen, weil das natürlich auch gute Werbung ist. Das war auf jeden Fall schon mal so der Hintergedanke. Gleichzeitig habe ich aber natürlich trotzdem sehr sehr viel zu tun, und merke, dass mir das so ein bisschen die Zeit und Kreativität von YouTube wegnimmt. Das ist nicht so easy, das auszubalancieren. Andererseits nimmt mir das auch den Druck weg. Es ist auf jeden Fall viel zu tun und ich bin auch eigentlich auch nur am rotieren. Manchmal nervt es mich ein bisschen und ich würde gerne mehr Ruhe finden, manchmal finde ich es aber auch total geil.
Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“
Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“
Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“
Kannst du uns einen Einblick hinter die Kulissen von Starboard verschaffen?
Offiziell bin ich ja eigentlich Assistant Brand Manager, aber eigentlich mache ich alle Sachen, die auch ein Brand Manager macht. Ich arbeite viel mit Svein zusammen. Im Marketing geht es darum Strategien zu finden, möglichst viel Aufmerksamkeit auf unsere Produkte zu lenken, heute natürlich hauptsächlich im digitalen Bereich. Dazu kommt natürlich auch Event-Planung etc. Ich arbeite auch viel mit den Importeuren zusammen und schaue, dass deren Fragen beantwortet werden, und dass es denen gut geht. Ich leite ein kleines Team von fünf Leuten, im Design und Marketing. Da geht es schon bei der Produkt-Entwicklung los, da teste ich natürlich auch selber. Da arbeite ich mit Rémi Vila zusammen, entwickle Ideen für Boards, dann muss natürlich ein Design dazu erstellt werden. Dann müssen die Produkte natürlich vermarktet werden. Zunächst an unsere Kunden, die ja die Importeure sind und danach auch an die Endkunden. Alles vom Anfang des Produkts, der Erstellung des Designs und der Vermarktung am Ende. Dazu kommen auch noch interne Prozesse, wie Logistik, Mitarbeiter…



Wie kann man sich deine Arbeit vorstellen, wenn du gerade hier in Deutschland bist?
Es werden natürlich viele Emails geschrieben, ich bin täglich mit Bangkok in Kontakt. Mehrfach wöchentlich habe ich Meetings mit den Teams, während ich in Europa bin natürlich online. Da werden dann die Entscheidungen getroffen. Nach dem Surffestival geht es dann wieder nach Thailand. Ab September dann bin ich wieder für ein paar Monate da.
Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“
Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“
Nico Prien im Interview: „Covid hat mich erwischt“
Dann geht der Produktzyklus auch schon wieder in die finale Phase, wenn ich das richtig im Blick habe.
Ja! Für die 2023er Produkte dann schon! Die 22er Produkte sind ja schon komplett fertig und kurz vor Launch, die kommen ja im September. Dann Richtung November müssen wir mit den 23er Produkten dann schon fertig sein.

In Deutschland hört man ja eigentlich seit Monaten, dass alle Shops von oben bis unten leergekauft sind. Es soll quasi schon seit einem halben Jahr keine Neos mehr geben. Zunächst die Pandemie, dann war der Suez-Kanal verstopft, die Container Preise sind in völlig unbekannte Höhen gestiegen… wie beeinflusst das eure Arbeit?
Das ist natürlich einfach krass! Wir kommen auch mit der Produktion gar nicht mehr hinterher.

Wo siehst du dich in zwei Jahren? Manager, Profi-Surfer oder Youtuber?
Alles!

Fotos: Antonio Herrera Trujillo, Ole Diebold, John Carter/PWA

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