Von Hessen nach Teneriffa: Julian Salmonn auf dem Weg in die Wave Elite

Von Hessen nach TeneriffaJulian Salmonn auf dem Weg in die Wave Elite

von Jan Wildeman
Als Windsurf-Profi wird man meist nicht wirklich reich. Hast du irgendwelche Backup-Pläne für nach der aktiven Karriere?
Ich würde es jetzt nicht unbedingt Backup-Plan nennen, aber natürlich versuche ich auch nebenher so gut wie eben möglich andere Dinge zu machen. Wenn tatsächlich mal was dazwischenkommt, wie eben eine Verletzung, wäre es natürlich nicht so gut, komplett ohne alles dazustehen. Im Moment bin ich allerdings voll und ganz auf das Windsurfen fokussiert und nebenbei auch immer mehr aufs Wingen.

Wo geht dein nächster Surftrip hin und wo sollte es einen World Cup Tour Stop geben, den es noch nicht gibt?
Das steht leider alles noch nicht so wirklich fest und vieles wird von der weltweiten Corona Situation abhängen. Normalerweise fliege ich im Winter für mehrere Monate nach Australien, das war bisher immer wirklich klasse - leere Spots, extrem viel Wind und einfach gute Bedingungen, um an neuen Manövern zu arbeiten. Aber leider geht das momentan ja noch nicht, auch wenn sich dort ja auch aktuell einiges ändert. Ansonsten wäre wahrscheinlich Südafrika die Alternative.
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Was magst du lieber? Australien oder Südafrika?
Mein Favorit ist in jedem Fall Australien, da man dort eigentlich perfekte Bedingungen für sowohl Sprünge als auch das Wellen abreiten vorfindet. In Coronation Beach zum Beispiel kann man so gut neue Sprünge lernen, wie nirgendwo anders, soweit ich weiß (lacht). Der Wind ist extrem konstant und man hat einen langen Anlauf bis draußen auf dem Riff die Wellen perfekte Rampen bieten. Margaret River ist auf der anderen Seite wirklich toll zum Abreiten von Wellen.

Du hast schon erwähnt, dass du im Winter viel am Wellenreiten bist. Wie kommt es jetzt dazu, dass du so viel am Wingen bist?
Wing-Foiling ist denke ich eine super gute Alternative zum Wave-Windsurfing an Tagen mit marginalen Windverhältnissen. Davon gibt es auf Teneriffa besonders außerhalb der Haupt-Sommermonate recht viele Tage. Die Sportart ist für mich eine perfekte Ergänzung zum Windsurfen in der Welle. Im letzten Jahr bin ich in Frankreich dann auch beim allerersten Wing-Foiling Worldcup in Frankreich mitgefahren, das war ziemlich cool!
Von Hessen nach Teneriffa: Julian Salmonn auf dem Weg in die Wave Elite
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Glaubst du, dass diese Sportart aktuell einfach nur einen Hype erlebt oder könntest du dir vorstellen dass es das Windsurfing wie wir es kennen mittelfristig ablösen könnte, wenn man bedenkt, wie viel weniger Material man mit sich herumschleppen muss?
Auf jeden Fall ist das aktuell ein Hype. Ich glaube nicht, dass es das Windsurfen in der Welle bei Starkwind ablösen wird und für mich persönlich wird mir Windsurfen auch immer Spaß machen wenn es wirklich windig ist. Allerdings glaube ich schon, dass im Freeride Bereich des Windsurfens durchaus die Möglichkeit besteht, dass mehr und mehr Leute aufs Wingen umsteigen. Wie du schon sagst, ist der Materialaufwand viel geringer, der Transport sehr viel einfacher und man hat auch bei sehr viel weniger Wind schon Spaß mit dem Wing. Ich denke, dass viele dann eher Wingen gehen würden als immer ihre großen Windsurfing Segel mitzuschleppen, die ja auch nicht billig sind. Teilweise benötigt man zum Wingen ja fast gar keinen Wind und bis es dann mit Windsurfmaterial losgeht braucht es ja schon die eine oder andere Windstärke mehr.

An welchen Manövern arbeitest du aktuell im Windsurfing-Bereich?
Vor allem noch am doppelten Forward Loop arbeite ich momentan viel. Der muss auf jeden Fall noch konstanter werden, auch wenn es schon ganz gut klappt mittlerweile. Wir hatten leider keinen so super windigen Sommer in diesem Jahr und mir haben da ein bisschen so die Tage gefehlt, um daran zu arbeiten.

Letzte Frage: Wie sieht es mit deinen Ambitionen aus für die nächste PWA Saison?
Top Ten ist auf jeden Fall mein Ziel, das wäre schon was!

Danke für das Gespräch Julian und viel Erfolg in Frankreich!

Fotos: Michael Maeyer (www.michaelmaeyer.com), PWA/John Carter, Bruch Boards

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