Zurück in die Zukunft: Francisco Goya im Interview

Zurück in die ZukunftFrancisco Goya im Interview

von Yuri Mamero
Das war in 1994 auf den Kanaren bei dir der Fall.
Ja, genau, mein erstes Event in Europa war auf Gran Canaria, da bin ich erstmal auf den letzten Platz gefahren. Das war ein kleiner Schock für mich, die Bedingungen waren dort so anders als das, was ich auf Maui gewohnt war. Aber danach habe ich mich in Aruba auf Slalom konzentriert und bin dann noch im selben Jahr in Griechenland mitgefahren. Das lief auch schon deutlich besser, ich bin dort direkt bis ins Finale vorgefahren. In dem Jahr ging es dauernd auf und ab bei mir und ich hatte ein paar gute Tage aber war auch häufig nicht so gut dabei. Das hat sich dann in den nächsten Jahren verbessert und ich konnte mich ein wenig etablieren und deutlich konstantere Ergebnisse auch in den größeren Events einfahren. Ab 1999 ging es dann richtig los und ich habe meinen ersten World Cup gewonnen.
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Im neuen Millennium hat sich dann die harte Arbeit aus den 90ern ausgezahlt.
Ja, das kann man so sagen, in dem Jahr habe ich die Worldcup Events in Irland und auf Maui gewonnen und hab es geschafft mir den Overall Sieg zu sichern. Das war wirklich ein Jahr, das ich nie vergessen werde. Ich war auch in Japan auf Contests und bin die US-Tour mitgefahren. In dem Jahr hat sich viel getan. Es war also nicht nur die PWA, die ich mitgefahren bin, und für mich war es gar nicht mal der Titel, der mir im Gedächtnis bleibt, wenn ich an das Jahr zurückdenke. Mir war das Reisen deutlich wichtiger und möglichst viele Erfahrungen zu sammeln und an verschiedenen Orten aufs Wasser zu gehen. Denn selbst wenn du Weltmeister bist, kannst du dir sicher sein, dass es an anderen Spots, vor allem an denen, die ein wenig ab vom Schuss sind, häufig jemanden geben wird, der dich aus dem Rennen schmeißen kann, auch wenn man deren Namen noch nie gehört hat. Jedenfalls war das bei mir der Fall (lacht herzhaft)!
Zurück in die Zukunft: Francisco Goya im Interview
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Wenn du an deine Wettkampfzeit zurück denkst, möchtest du den Young Guns von heute etwas mit auf den Weg geben?
Take it easy! Was ich auf jeden Fall auf die harte Tour lernen musste, ist, dass es wichtig ist konstant zu fahren und das braucht nun mal Zeit und Erfahrung. Talent ist da meiner Meinung nach gar nicht mal ausschlaggebend, ich war jedenfalls nie unter den talentiertesten Fahrern. Also reisen so viel es nur geht, mit Spaß an die Sache herangehen und Geduld behalten, der Rest kommt dann schon. Solang man Spaß am Surfen hat und es professionell macht, weil man es selbst will, ist das der richtige Weg. Aber sobald der Wille nicht aus einem selbst kommt, muss man aufpassen nicht das Leben von jemand anderem zu leben, besonders in Zeiten von Social Media. Sich selbst treu zu bleiben ist manchmal gar nicht einfach, aber mit Sicherheit wichtig für den Erfolg egal ob im Wettkampf oder abseits vom Contest.

Hast du jemanden besonders im Auge dieses Jahr?
Ich bin natürlich ein bisschen parteiisch. Maria Morales und Marino Gherardi haben eine mega Saison hingelegt und es hat mir große Freude bereitet ein Teil davon zu sein. Aber auch Liam Dunkerbeck und Lennard Neubauer haben in den letzten Jahren gezeigt, dass die neue Generation an Windsurfern die Messlatte weit nach oben schraubt. Im Freestyle finde ich auch, dass Sam Esteve das Level auf flachem Wasser unglaublich pusht mit Antoine Albert aus unserem Team. Es ist immer cool zu sehen, wenn in jemandem, dass gleiche Feuer brennt wie in dir, egal welche Disziplinen.

Fotos: Fish Bowl Diaries (@fishbowldiaries), PWA/John Carter

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