Zurück in die Zukunft: Francisco Goya im Interview

Zurück in die ZukunftFrancisco Goya im Interview

von Yuri Mamero
So schnell kann es manchmal gehen, was hat euch denn von den anderen Marken unterschieden?
Wir haben von Anfang an keine Kompromisse eingegangen, wenn es um Qualität ging. Gefiel uns eine Faser zum Beispiel, weil sie stabil und leicht war, dann haben wir nicht lange überlegt, sondern haben sie verwendet auch wenn das Material teurer war. Das hat schlicht überzeugt und so arbeiten wir bis heute. Wir machen das, was wir wollen, weil es uns gefällt. Wenn es anderen Leuten auch gefiel, haben sie unsere Boards gekauft, wenn nicht, dann nicht.

Das spiegelt sich auch in eurer Produktpalette wider, bis heute seid ihr dem Windsurfen treu geblieben und habt weder Kite- noch Foil-Material entwickelt.
Es hat sich für uns bisher nicht ergeben. Wir arbeiten mit anderen Firmen unter dem gleichen Dachverband die in anderen Branchen wie Kiten oder Foiling tätig sind und kollaborieren auch untereinander. Uns gibt das den Vorteil, dass wir uns wirklich zu 100% auf das konzentrieren können, wofür wir brennen, das Windsurfen. Wir haben nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben was jetzt schon von anderen probiert wurde. Wir verschränken uns auch nicht oder scheuen uns Dinge auszuprobieren. Auch wenn Brawzinho, Marino oder Maria zum Beispiel eine Idee haben, die vor 20 Jahren vielleicht auch schon mal probiert wurde und nicht funktioniert hat, sind wir immer offen zum Experimentieren und wenn jemand für eine Idee brennt bin ich der erste, der sagt ja lass uns das ausprobieren!
Zurück in die Zukunft: Francisco Goya im Interview
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Auf was seid ihr momentan besonders gespannt beim Thema neue Technologien?
Nachhaltigkeit ist bei uns ganz oben auf der Tagesordnung. Damit müssen wir uns alle auseinandersetzen, und nicht nur weil wir etwas Gutes für die Umwelt tun wollen, sondern weil es dabei auch um die Existenz unseres Sportes geht. Ohne Ozean, kein Windsurfen so einfach ist das für mich. Für uns heißt das, Produkte zu entwickeln, die langfristig halten. Qualität und Stabilität sollten immer Priorität haben über das Gewicht des Boards zum Beispiel. Wenn ein Board bricht weil es zu leicht gebaut wurde, dann ist damit doch niemandem geholfen. Der Kunde ist genervt und wir müssen ein neues Produkt fertigen, dabei entsteht Müll einmal beim Verschnitt und natürlich muss es auch verpackt und verschifft werden. Es liegt eigentlich schon im Wort je länger ein Board hält desto nachhaltiger ist es. Dabei steigt auch der Wiederverkaufswert und jemand, der sich vielleicht kein neues Board leisten kann, wird trotzdem noch eine gute Zeit auf dem Wasser haben können mit einem Second Hand Board.

Also strebt ihr an in einer Kreislaufwirtschaft zu arbeiten?
Auf jeden Fall! Es ist auch gar nicht so kompliziert, das zu erreichen. Wenn wir uns nicht direkt auf maximalen Profit konzentrieren, sondern die Qualität unserer Boards und Segel im Vordergrund ist, steht einer nachhaltigen Produktion eigentlich nichts im Weg. Vielleicht wächst die Firma nicht so schnell wie die Konkurrenz, aber wozu die Eile? Bei Goya Windsurfing sind wir alle Windsurfer im Team und haben lieber gute Produkte und Spaß auf dem Wasser als mehr Umsatz am Ende des Jahres.
Zurück in die Zukunft: Francisco Goya im Interview
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Slow and steady wins the race.
Genau! Dann hat man auch mal Zeit zu Experimentieren und neue Technologien in Ruhe auszuprobieren. Diesen Sommer haben wir zum Beispiel an einem coolen Projekt gearbeitet, bei dem wir alte Protoypen wiederverwertet haben. Und zwar haben wir die äußere Glasfaser Schicht entfernt und den Kern für den nächsten Prototypen verwendet. Wir haben auch den Verschnitt unserer Shapes aufbewahrt, zusammengeleimt und daraus unsere Prototypen geformt. Früher in Argentinien mussten wir unser Equipment reparieren, weil wir keine Wahl hatten. Etwas Neues zu importieren war viel teurer als es zu reparieren. Heute ist es leider andersherum aber es muss sich wieder lohnen mehr zu reparieren und es nicht einfach wegzuschmeißen.

Das sind viele spannende Projekte, fällt es dir leicht da zwischen Arbeit und Freizeit zu unterscheiden?
Ja, manchmal merk ich, dass ich wieder zu viel zeit im Büro verbringe, aber das schöne an unserer Arbeit, ist dass wir viel aufs Wasser kommen können. Also wenn ich das Gefühl habe, dass ich zu wenig auf dem Wasser bin, kann ich das schnell ändern. Aber es ist natürlich wichtig die richtige Balance zu haben und Spaß and dem zu haben was ich mache.

Mit dem Winter, der vor der Tür steht auf Maui wissen wir ja wo da die Prioritäten liegen werden.
Ganz genau, jetzt ist die beste Zeit auf Hawaii. Ich hoffe es wird eine gute Saison dieses Jahr!

Wir drücken die Daumen, Vielen Dank für das Interview Francisco!
Ich danke euch. Viel Spaß auf dem Wasser!

Fotos: Fish Bowl Diaries (@fishbowldiaries), PWA/John Carter

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