Viele Menschen sind zu Jahresbeginn zum ersten mal so richtig auf dich aufmerksam geworden, nachdem das Video von deiner Riesenwelle und deinem Mega-Wipeout in Jaws viral gegangen ist. Erzähl, war es so schlimm, wie es aussah?
Dieser Tag war wirklich historisch und sehr besonders für mich. So einen großen Swell gab es in Hawaii seit 15 Jahren nicht, glaube ich. Und ich weiß nicht, viele haben mir danach gesagt, dass ich die größte Welle des Tages hatte. Die Welle selbst hat sich wirklich sehr besonders für mich angefühlt. Allein der Gedanke, die größte Welle des Tages des größten Swells in 15 Jahren zu bekommen, das ist für mich wirklich sehr, sehr besonders.


Wie hat es sich angefühlt, während du auf der Welle warst?
Das war wirklich magisch. Wenn man in Jaws den Take-Off macht, schaut man direkt in Richtung des Channels, wo sich hunderte von Surfen und Photographen auf Jet-Skis und Booten befinden und einem zuschauen. Es ist schon ein verrücktes Gefühl, wenn man mit all der Geschwindigkeit auf dieser Welle einfach nur vertikal herunterschießt. Das kann man nur schwer beschreiben.

Die Bilder sehen auch wirklich sehr besonders aus. War es eigentlich deine erste Welle an dem Tag?
(lacht) Ja, tatsächlich war es meine erste Welle an diesem Tag. Als wir mit dem Boot im Channel angekommen sind und alles aufgebaut haben, bin ich direkt aufs Wasser gegangen und sobald ich im Lineup angekommen bin, habe ich dieses riesige Set kommen sehen.

Was ging in deinem Kopf vor, als deine Welle kam?
Die erste Welle des Sets war schon riesig. Robby Swift war auf dieser Welle. Die Welle dahinter sah im Vergleich dazu gigantisch aus. Mein erster Gedanke war, dass es die beste Welle meines Lebens werden könnte, also musste ich einfach versuchen sie zu bekommen. Ich wusste dass ich nicht wirklich in einer guten Position für diese Welle war und viel zu tief war, aber ich konnte der Versuchung nicht wirklich widerstehen. Dann habe ich all die Jet Skis gesehen und dort waren ja wirklich einige der besten Surfer und Windsurfer der Welt und haben ebenfalls versucht, genau diese Welle zu bekommen. Aber sobald die anderen gesehen haben, dass ich die Intention habe, diese Welle zu nehmen, haben sie mir die Welle irgendwie einfach überlassen. Also musste ich quasi durchziehen, da war es sozusagen schon zu spät (lacht).

Auf den Bildern sah es so aus, als wärst du mit deinem Windsurf-Material fast in der Barrel gewesen. Hast du in dem Moment darüber nachgedacht?
Ja, ich habe tatsächlich für einen Augenblick darüber nachgedacht (lacht). Allerdings habe ich dann instinktiv entschieden, alles loszulassen um mich nicht möglicherweise schwer zu verletzen. Leute haben mich gefragt, warum ich nicht durchgezogen habe und dachten, dass es doch sicherer gewesen wäre, die Barrel zu wählen. Das stimmt so aber nicht, mit all dem Material hätte es mir sehr wahrscheinlich meine Beine in den Fußschlaufen zerschmettert.

Wie war der Wind an dem Tag?
Ich war mit meinem 4.2 Segel draußen. Es war auch wirklich windig. Sobald man in der Impact-Zone ist, herrscht allerdings sowieso fast absolute Windstille, da ist es nur noch die Welle die einen voranbringt und es ist eigentlich egal, wie windig es ist.

Würdest du irgendetwas anders machen, wenn du die Chance hättest, diese Welle noch einmal zu nehmen?
Ich denke nicht. Ich glaube ich habe genau im richtigen Moment losgelassen. Die Geschwindigkeit war so hoch und ich war ja auf meinem Production Board und hatte keine Gun. Mit dem Speed hatte ich kaum Chancen, eine höhere Line zu fahren.