Hawaii Wellen statt Studium: Adam Warchol lebt seinen Maui-Traum

Hawaii Wellen statt StudiumAdam Warchol lebt seinen Maui-Traum

von Jan Wildeman
In deinem Video kann man auf den zweiten Blick sehen, dass noch ein anderer Surfer auf der Lippe dieser Welle war und mitsamt seinem Board von der Wucht der Welle mitgenommen worden ist. Hast du ihn gesehen und wie was ist generell passiert, nachdem du losgelassen hast?
Ich habe ihn tatsächlich gar nicht gesehen, dafür war ich viel zu sehr fokussiert. Ich bin erst einmal ziemlich lange unter Wasser gedrückt worden und als ich aufgetaucht bin, ist direkt die nächste große Welle über mir gebrochen. Ich habe versucht, mich zu entspannen und das hat ganz gut geklappt, auch wenn der Druck auf meinem Kopf durch die Wassermassen doch sehr extrem war. Das Ganze war eine wirklich brutale Erfahrung.

Wie und wo hast du damit angefangen, größere Wellen zu surfen?
Das ist eine gute Frage… Ich hab es irgendwie immer gemocht, in größeren Wellen zu surfen. Meine ersten richtig großen Wellen habe ich aber natürlich erst hier auf Maui bekommen. Das ist einfach eine ganz andere Liga und schwer mit einem anderen Ort zu vergleichen. Ich bin vor ca. einem Jahr nach Maui gekommen, also vor etwas mehr als einem Jahr. Das war dann auch mein erster Trip nach Hawaii.
Hawaii Wellen statt Studium: Adam Warchol lebt seinen Maui-Traum
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Thema Sicherheit: Trainierst du speziell für die großen Swells? Wenn ja, was genau machst du?
Ja, auf jeden Fall! Ich glaube, dass ich diese Welle und das Wipeout ohne Training nicht überlebt hätte. Ich trainiere schon recht viel für solche Tage. Kurz bevor ich nach Maui geflogen bin, habe ich tatsächlich einen Freediving Kurs gemacht, das hat mir sehr geholfen. Allerdings gibt es eigentlich keine Art von Training, die ein solches Wipeout simulieren kann. Ich denke, es geht allgemein beim Training für Big Wave Surfing eher darum, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, falls mal der Ernstfall eintritt.

Wie wichtig ist es in Jaws, sein eigenes Safety-Team zu haben?
Überlebenswichtig! An großen Tagen will man nicht darauf angewiesen sein, dass andere Leute einen retten, die gleichzeitig ihre eigenen Surfer unterstützen müssen, wenn es mal chaotisch wird. Es ist wirklich schwer für solche Tage ein Boot und einen Jet Ski Fahrer für Jaws zu organisieren, da bei guter Vorhersage plötzlich alle auf der Suche nach einem Team sind. An diesem Tag war es ja die größte Vorhersage seit vielen Jahren, also bin ich froh, dass ich mein eigenes Team im Channel hatte und Jason Prior mich mit auf sein Boot genommen hat. Das stärkt einem dann wirklich den Rücken.
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Wer sind in der Regel deine Surf-Partner? Hast du eine bestimmte Trainingsgruppe und kannst du von den älteren etwas lernen?
Ich surfe sehr viel für mich allein, ich mache einfach gerne mein Ding. Aber natürlich trifft man in Hookipa auf dem Wasser und am Strand viele der Top-Fahrer und auch sehr gute Wellenreiter. Mit denen spricht man dann auch öfter mal und man kann sich gut gegenseitig motivieren.

Du bist 19 Jahre alt, also ziemlich jung für ein solches Wipeout in Jaws. Wie oft warst du vor diesem Tag schon dort auf dem Wasser? Und wann warst du zum ersten Mal in Hawaii?
Wenn ich Windsurfen und Wellenreiten zusammen zähle, war ich bisher glaube ich siebenmal in Jaws auf dem Wasser. Bisher bin ich tatsächlich immer mein 4.2er Segel gefahren… Ich war tatsächlich 2020 das erste Mal auf Maui und bin seitdem hier.

Spannend zu hören, da gehört auf jeden Fall eine Menge Mut dazu. Um allgemein ein bisschen über dich zu sprechen, du gehst bei Wettkämpfen für Polen an den Start, aber du warst eine Zeit lang in Tarifa zuhause, richtig?
Ja, das stimmt! Meine Eltern sind mit mir von Polen nach Tarifa gezogen, als ich etwa sechs Jahre alt war. Dort bin ich zur Schule gegangen und dort habe ich auch Windsurfen und Wellenreiten gelernt. Nach der Schule bin ich dann je nach Bedingungen entweder mit Segel oder nur mit dem Board aufs Wasser gegangen.

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