Laurin Schmuth im InterviewZwischen Bonn und Teneriffa
Welche waren die wichtigsten und aufregendsten Momente in deiner bisherigen Windsurfkarriere?
In Bezug auf Wettkämpfe war es 2022 in Pozo bei der Double Elimination als ich gegen Graham Ezzy meinen ersten Profiheat gewonnen habe. Es war ein knappes Rennen und die Bedingungen waren sehr anspruchsvoll, aber irgendwie habe ich es geschafft, den Heat sicher runterzufahren. Das hat mir gezeigt, dass ich endlich den Durchbruch geschafft habe. In den Jahren zuvor hatte ich das Gefühl, nie mein volles Potenzial zeigen zu können, aber da habe ich zum ersten Mal gedacht, dass ich wirklich dorthin gehöre. Das war sehr wichtig, nachdem ich zuvor schon an vier Events teilgenommen hatte und mit meinem Selbstvertrauen zu kämpfen hatte, weil ich noch keinen Heat gewonnen hatte.
Welche Rolle spielt das Training in deinem Leben als Windsurfer und wie gestaltest du es?
Fitnesstraining ist unvermeidlich, aber ich habe kein spezielles Trainingsprogramm. Ich gehe meistens etwa zweimal pro Woche ins Fitnessstudio und spiele Basketball, aber ich muss immer sehen, wie das mit der Uni vereinbar ist. Anders als bei Slalomfahrern geht es mir nicht darum, Muskelmasse aufzubauen, sondern eher darum, meine Beweglichkeit und Rumpfstabilität zu verbessern. Wenn ich dann aus der Winterpause komme, in der ich mehr Zeit ins Training investiere, merke ich wirklich, wie sehr ich davon beim Surfen profitiere.
In Bezug auf Wettkämpfe war es 2022 in Pozo bei der Double Elimination als ich gegen Graham Ezzy meinen ersten Profiheat gewonnen habe. Es war ein knappes Rennen und die Bedingungen waren sehr anspruchsvoll, aber irgendwie habe ich es geschafft, den Heat sicher runterzufahren. Das hat mir gezeigt, dass ich endlich den Durchbruch geschafft habe. In den Jahren zuvor hatte ich das Gefühl, nie mein volles Potenzial zeigen zu können, aber da habe ich zum ersten Mal gedacht, dass ich wirklich dorthin gehöre. Das war sehr wichtig, nachdem ich zuvor schon an vier Events teilgenommen hatte und mit meinem Selbstvertrauen zu kämpfen hatte, weil ich noch keinen Heat gewonnen hatte.
Welche Rolle spielt das Training in deinem Leben als Windsurfer und wie gestaltest du es?
Fitnesstraining ist unvermeidlich, aber ich habe kein spezielles Trainingsprogramm. Ich gehe meistens etwa zweimal pro Woche ins Fitnessstudio und spiele Basketball, aber ich muss immer sehen, wie das mit der Uni vereinbar ist. Anders als bei Slalomfahrern geht es mir nicht darum, Muskelmasse aufzubauen, sondern eher darum, meine Beweglichkeit und Rumpfstabilität zu verbessern. Wenn ich dann aus der Winterpause komme, in der ich mehr Zeit ins Training investiere, merke ich wirklich, wie sehr ich davon beim Surfen profitiere.



Was bedeutet es für dich, Windsurfer zu sein, und wie hat der Sport dein Leben bereichert?
Windsurfen ist auf seine Weise unvergleichbar mit anderen Sportarten und Hobbys. Es ist schwer zu beschreiben, aber letztendlich ist es die unglaubliche Freiheit, die man erlebt. Es gibt Sessions an die man sich Monate später noch erinnert und mit einem positiven Gefühl zurückblickt. Zum Beispiel solche Sonnenuntergangs-Sessions, bei denen man das ganze Wasser für sich allein hat und nur ans Windsurfen denkt, ohne an Verpflichtungen außerhalb des Wassers erinnert zu werden. Abgesehen davon ist keine Session wie die andere, weil Wind und Wellen so unberechenbar sind.
Welches ist dein bevorzugtes Windsurf-Equipment und in welchen Bedingungen?
Ich fahre eher größere Segel als andere Fahrer. Obwohl ich etwas mehr wiege, mag ich es am liebsten, wenn ich dauerhaft leicht überpowert bin. Ob ich nun perfekte Wellen mit moderatem Wind oder chaotische Stürme bevorzuge, hängt immer von der Situation ab. Im Allgemeinen benutze ich am häufigsten ein 4.2er Segel und ein 88 Liter Board, aber besonders beim Board experimentiere ich viel herum. Es überrascht mich immer wieder, wie sehr sich die Positionen der Finnen, Fußschlaufen und des Mastfußes auf das Fahrgefühl auswirken.
Gibt es einen bestimmten Windsurfer, der dich besonders inspiriert?
Es ist schwer sich auf eine Person festzulegen, aber durch meine Zeit auf Teneriffa wäre es wahrscheinlich Danny Bruch. Er war immer der Beste am Spot und ich habe lange zu ihm aufgesehen. Er hat mir sogar damals den Wasserstart beigebracht und mich immer stark gepushed. Es gibt jedoch viele andere Windsurfer, die mich auf ihre Weise inspirieren. Zum Beispiel Jagaer Stone mit seinem Style oder die Tricks auf der Welle von Moritz Mauch. Dabei geht es mir weniger darum, ihren Stil zu kopieren, sondern sie als Inspiration zu nehmen, um den eigenen Stil zu finden und zu definieren.
Was sind deine Ziele im Windsurfen im Moment?
Mein Hauptfokus liegt momentan beim Doubleloop. Wettkampftechnisch würde mich ein konstanter Double weit nach vorne bringen. Man braucht einfach diesen Move, um ganz vorne mitzufahren. Außerdem möchte ich gerne die Backloop-Varianten verbessern, wie zum Beispiel One-Handed und One-Footed. Ich möchte so sicher darin werden, dass ich sie auch im Wettbewerb ohne Bedenken machen kann.
Wie bleibst du motiviert, kontinuierlich an deinem Windsurfniveau zu arbeiten?
Besonders wenn ich für längere Zeit in Deutschland bin und nicht aufs Wasser kann, ist es manchmal hart. Aber ich glaube, dass meine Motivation, wenn ich dann endlich am Spot bin, umso größer ist. Es fällt mir dann auch oft leichter, meine Angst vor neuen Moves im Griff zu behalten, weil die Vorfreude endlich wieder auf dem Wasser zu sein alles ein wenig mildert.
Wie hoch schätzt du den Einfluss eines Trainingspartners auf deinen Fortschritt ein?
Für mich ist der Unterschied enorm. Mit Henri Kohlberg als Trainingspartner habe ich wirklich Glück, da wir auf einer Wellenlänge sind und uns gegenseitig ständig pushen.
Danke für das Interview und viel Erfolg für die Saison 2024.
Fotos: PWA/John Carter, Goya, Fish Bowl Diaries, Privat
Windsurfen ist auf seine Weise unvergleichbar mit anderen Sportarten und Hobbys. Es ist schwer zu beschreiben, aber letztendlich ist es die unglaubliche Freiheit, die man erlebt. Es gibt Sessions an die man sich Monate später noch erinnert und mit einem positiven Gefühl zurückblickt. Zum Beispiel solche Sonnenuntergangs-Sessions, bei denen man das ganze Wasser für sich allein hat und nur ans Windsurfen denkt, ohne an Verpflichtungen außerhalb des Wassers erinnert zu werden. Abgesehen davon ist keine Session wie die andere, weil Wind und Wellen so unberechenbar sind.
Welches ist dein bevorzugtes Windsurf-Equipment und in welchen Bedingungen?
Ich fahre eher größere Segel als andere Fahrer. Obwohl ich etwas mehr wiege, mag ich es am liebsten, wenn ich dauerhaft leicht überpowert bin. Ob ich nun perfekte Wellen mit moderatem Wind oder chaotische Stürme bevorzuge, hängt immer von der Situation ab. Im Allgemeinen benutze ich am häufigsten ein 4.2er Segel und ein 88 Liter Board, aber besonders beim Board experimentiere ich viel herum. Es überrascht mich immer wieder, wie sehr sich die Positionen der Finnen, Fußschlaufen und des Mastfußes auf das Fahrgefühl auswirken.
Gibt es einen bestimmten Windsurfer, der dich besonders inspiriert?
Es ist schwer sich auf eine Person festzulegen, aber durch meine Zeit auf Teneriffa wäre es wahrscheinlich Danny Bruch. Er war immer der Beste am Spot und ich habe lange zu ihm aufgesehen. Er hat mir sogar damals den Wasserstart beigebracht und mich immer stark gepushed. Es gibt jedoch viele andere Windsurfer, die mich auf ihre Weise inspirieren. Zum Beispiel Jagaer Stone mit seinem Style oder die Tricks auf der Welle von Moritz Mauch. Dabei geht es mir weniger darum, ihren Stil zu kopieren, sondern sie als Inspiration zu nehmen, um den eigenen Stil zu finden und zu definieren.
Was sind deine Ziele im Windsurfen im Moment?
Mein Hauptfokus liegt momentan beim Doubleloop. Wettkampftechnisch würde mich ein konstanter Double weit nach vorne bringen. Man braucht einfach diesen Move, um ganz vorne mitzufahren. Außerdem möchte ich gerne die Backloop-Varianten verbessern, wie zum Beispiel One-Handed und One-Footed. Ich möchte so sicher darin werden, dass ich sie auch im Wettbewerb ohne Bedenken machen kann.
Wie bleibst du motiviert, kontinuierlich an deinem Windsurfniveau zu arbeiten?
Besonders wenn ich für längere Zeit in Deutschland bin und nicht aufs Wasser kann, ist es manchmal hart. Aber ich glaube, dass meine Motivation, wenn ich dann endlich am Spot bin, umso größer ist. Es fällt mir dann auch oft leichter, meine Angst vor neuen Moves im Griff zu behalten, weil die Vorfreude endlich wieder auf dem Wasser zu sein alles ein wenig mildert.
Wie hoch schätzt du den Einfluss eines Trainingspartners auf deinen Fortschritt ein?
Für mich ist der Unterschied enorm. Mit Henri Kohlberg als Trainingspartner habe ich wirklich Glück, da wir auf einer Wellenlänge sind und uns gegenseitig ständig pushen.
Danke für das Interview und viel Erfolg für die Saison 2024.
Fotos: PWA/John Carter, Goya, Fish Bowl Diaries, Privat