Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17

Anton Richter im InterviewDeutscher Meister mit 17

von Mathis Holland
Hast du im Training und bei Wettkämpfen bestimmte Rituale, die dir helfen das Beste aus dir rauszuholen?
Rituale oder sowas habe ich zwar nicht, trotzdem achte ich immer darauf genügend Schlaf zu bekommen, um in jeder Session so fit wie möglich zu sein, damit ich alles geben kann. Dies ist bei Wettkämpfen natürlich besonders wichtig. Außerdem versuche ich meine Körper fit zu halten und Krankheitsrisiken zu vermeiden, um keine Session zu verpassen.

Du hast in den letzten Jahren an vielen Wettkämpfen teilgenommen, gibt es Momente oder Erfolge, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind, an die du dich gerne zurückerinnerst?
Die Deutsche Meisterschaft auf Sylt letztes Jahr war ein großartiges Event. Ich konnte den Titel bei den Herren in meiner Lieblingsdisziplin Wave gewinnen, das ist ein Kindheitstraum, der für mich in Erfüllung gegangen ist. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Im Fin Slalom bin ich zusätzlich Dritter im Herrenfeld geworden, was ich vorher so auch noch nie geschafft habe und mir viel bedeutet.

Ansonsten erinnere ich mich sehr gerne an die Wave Worldcups in Klitmøller 2020 und 2021 zurück. In beiden gab es in der Single Elimination immer schon spannende Heats gegen Tobias Bjørnaa, der ein sehr guter Freund von mir ist. In den Double Elimations kam es dann sogar zu Superfinals zwischen uns beiden, in welchen ich in beiden Jahren, durch minimale Punktunterschiede, gewinnen konnte und somit jeweils U17-Weltmeister geworden bin. Diese Titel haben eine große Bedeutung für mich und werden mir ebenfalls immer in Erinnerung bleiben.
Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17
Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17
Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17
Auch wenn du in deinen Wettkämpfen viel Erfolg hattest, kam es bestimmt auch zu einigen Rückschlägen, wie gehst du mit diesen um?
Es ist wichtig diese direkt abzuhaken und nach vorne zu schauen, allerdings ist es wichtig diese trotzdem zu analysieren, um so etwas daraus zu lernen. Denn aus Niederlagen kann man oft mehr mitnehmen als aus Siegen, nur muss man sich danach mit seiner Leistung beschäftigen und herausfinden, wo die eigenen Fehler gelegen haben, um sie anschließend vermeiden zu können. Beispielsweise wollte ich letztes Jahr in Klitmøller auf jeden Fall aufs Treppchen kommen, was mit Sicherheit auch möglich gewesen wäre, durch eine schlechte Vorbereitung, bin ich nicht topfit in den Wettkampf gestartet, dazu kam dann noch, dass ich für meine Verhältnisse nicht gut gefahren bin. So habe ich es nicht mal in die Top-5 geschafft, danach habe ich gemerkt, dass ich in Zukunft vor Events deutlich mehr auf meine Gesundheit achten muss.

Durchs Surfen bist du schon viel um die Welt gereist und hattest die Möglichkeit an vielen verschiedenen Spots aufs Wasser zu gehen, gab es dabei Spots, die dich besonders beeindruckt haben? Oder speziell einen bei dem du sagst das war der beste Spot, an dem ich je war?
Meine Sponsoren JP und Neilpryde haben es mir 2022 ermöglicht acht Wochen auf Maui zu verbringen. Das ist eine Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere. Hoʻokipa ist ein sehr berühmter Spot im Windsurfen, vermutlich heben sehr viele den Traum dort mal zu surfen.

Diese Zeit war sehr schön und ich konnte sowohl auf dem Wasser als auch für mein Leben sehr viel daraus mitnehmen. Ich habe trotz meines jungen Alters, mit vielen fremden Menschen zusammengewohnt, das war eine sehr spannende und lehrreiche Erfahrung. Der Spot Hoʻokipa ist genauso wie man ihn sich vorstellt, sehr saubere Wellen, Side-offshore Wind und in Badehose surfen, das ist ein Traum für jeden Surfer.
Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17
Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17
Anton Richter im Interview: Deutscher Meister mit 17
JP und Neilpryde sind jetzt schon lange Sponsoren von Leo und dir. Welchen Wert bringt dir diese Partnerschaft?
Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit für ein Fotoshooting nach Kapstadt zu reisen, diese Zeit mit dem ganzen Team hat viel Spaß gemacht. Am wichtigsten ist aber, dass ich mir nie Sorgen um mein Material machen muss, denn dieses ist in jedem Jahr aufs Neue sehr zufriedenstellend.

Vielen Dank für das Interview Anton! Hast du abschließend noch einen Tipp, den du jedem Windsurfer auf den Weg geben kannst?
Immer Spaß haben! Egal wie die Bedingungen sind, ist es wichtig Spaß zu haben, denn dies ist der Grund, warum wir überhaupt surfen. Mit guter Laune ist auch die eigene Leistung auf dem Wasser besser und nach der Session ist man selbst zufriedener.

Fotos: PWA/John Carter, Choppy Water/Jens Scholz und Henning von Jagow, Jose Piña

People


News


Neu auf Windsurfers