Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen

Gollito Estredo im InterviewDer 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen

von Axel Reese
Du hast in den Jahren 2006 bis 2018 fast unglaubliche neun Weltmeistertitel im Freestyle einfahren können und die Freestyle-Disziplin fast nach Belieben dominiert. Du warst der schier unanfechtbare Dominator?
Ich habe versucht, Freestyle auf einem sehr hohen Level zu betreiben und gleichzeitig zu pushen. Ich habe also nonstop an möglichst vielen Locations mit guten Bedingungen trainiert, um die Limits weiter nach oben zu verschieben. Es war immer das Ziel, auf dem Podium zu stehen und im besten Falle Weltmeister zu werden.

Was dir ja auch neun Mal gelungen ist! „Die Limits weiter nach oben verschieben“ - welche Freestylemoves hast du erfunden?
Das waren der Pasko, der Culo, der Spock Culo und natürlich der Burner, dem ich mindestens einen WM-Titel zu verdanken habe. Dazu kommen noch die Kombinationen dieser Moves.

Welche Freestylemoves hast du vom Windsurfen hin zum Wingfoilen mitnehmen können?
Eine gute Frage, denn einer der Hauptgründe, warum ich mit dem Wingfoilen angefangen war, das ich so viele Bewegungsabläufe vom Windsurfen übernehmen konnte. So zum Beispiel den Backloop, den Frontloop und den Pushloop. Das sind alles Jumps, die ich beim Wingfoilen sehr schnell lernen konnte, weil ich sie ja vorher beim Windsurfen schon drauf hatte.
Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen GWA Worldcup Fuerteventure, Foto: GWA/Svetlana Romantsova
Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen Foto: Duotone/Toby Bromwich
Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen Foto: Duotone/Toby Bromwich
Was nur wenige Windsurfer wissen, du hast genauso auf Worldcup-Level im Strapless-Freestyle gekitet! Wenn man da deine Bewegungsabläufe beim Kitesurf Strapless Worldcup in Prea, Brasilien gesehen hat, dann hat man sich ausmalen können, was bei noch mehr Intensität dabei hätte herauskommen können.
Ja, am Anfang war ich hochmotiviert. Ich habe das neben dem Windsurfen über etwa drei, vier Jahre gemacht, dann aber die Motivation verloren und das Windsurfen in der Welle gepusht.

Wofür schlägt dein Herz? Fürs Windsurfen, Kitesurfen oder Wingfoilen?
Das ist inzwischen ganz klar das Wingfoilen, aber ich liebe Windsurf-Freestyle immer noch so sehr!
Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen Foto: Duotone/Toby Bromwich
Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen Beim GWA Worldcup Leucate 2024, Foto: GWA/Samuel Cárdenas
Gollito Estredo im Interview: Der 9-fache Weltmeister über seine Wingfoil-Ambitionen Gollito Estredo beim GWA Worldcup Leucate 2024,, Foto: GWA/Samuel Cárdenas
Kommen wir zum Hier und Jetzt. Vom Windsurfmekka El Yaque auf der Karibikinsel Isla Margherita, über viele Tage in Hamburg warst du zwischenzeitlich - mittlerweile als Familienvater - am Gardasee heimisch geworden. Hatte dich das Wingfoilen in diese Wassersportmetropole gebracht?
Ja, der Gardasee ist zum Wingfoilen, aber auch zum Freestylen und für iQFOiL fantastisch geeignet. Und dann waren da natürlich meine Frau und unsere beiden Kinder. Sie haben alle neben der venezolanischen auch die italienische Staatsbürgerschaft. Wir wollten mal ein paar Jahre an einem anderen Platz leben.

Sorry, das hatte ich ganz vergessen. Du warst in den vergangenen drei Jahren auch in der Olympischen Windsurfklasse iQFOiL unterwegs.
Ja, das waren viele gute Erfahrungen, die ich dort machen konnte! Ich habe an vielen internationalen Regatten teilgenommen und habe jede Menge über das Racing gelernt, was mir jetzt beim Wingfoilen in der Slalomdisziplin sehr hilft.

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